Achtung! Materialien

 

Dildos und andere Sextoys kommen naturbedingt mit Schleimhäuten in Kontakt. Diese sind affin auf flüchtige und gesundheitsschädliche Stoffe wie Phthalaten (Weichmachern in PVC) oder Toluol (leicht flüchtiges Lösungsmittel), polyzyklische aromatische Verbindungen (PAK) in Gummi oder Weich-PVC und viele andere mehr. Diese Stoffe, insbesondere einige Formen von Phtalaten wirken ähnlich wie Hormone und üben damit direkten Einfluss auf den Körper aus, bis hin zur Senkung der Fruchtbarkeit bei Männern, Stoffwechselproblemen und weiteren Effekten. PAK als Weichmacheröl wird Gummi zugesetzt um diesen geschmeidiger zu machen. PAK steht stark in Verdacht, krebserregend zu sein. Gesetzlich geregelt sind Grenzwerte bestimmter Stoffe in Kinderspielzeug, aber nicht in Spielzeug für Erwachsene. Zum Beispiel hat der Gesetzgeber einen PAK-Grenzwert von 0.5 mg/kg für Spielzeug und Babyartikel festgelegt.

Ihr solltet weiterhin und generell darauf achten, dass Euer Sextoy über möglichst nicht poröse Oberflächen verfügt. Poröse Oberflächen haben den immensen Nachteil, dass sie sich schlecht reinigen lassen und Rückstände in den Poren verbleiben, die verantwortlich für Bakterien- und Pilzansammlungen sein können. Das kann beim wiederholten Gebrauch für Irritationen wenn nicht gar Krankheiten sorgen.

Wir wollen Euch jedoch nicht den Spass mit den Spielzeugen verderben, halten es aber für angebracht zu informieren, denn die Gesundheit steht im Vordergrund.

 

Folgende Stoffe sind gut geeignet, da sie weichmacherfrei und / oder natürlich sind:


Acrylglas

Transparenter glasähnlicher Kunststoff (Polymethylmethacrylat , PMMA) hochfest und bruchsicher, hohes Vibrationsvermögen, preiswert

ABS
Ist ein hoch schlagzäher Kunststoff auch bei tiefen Temperaturen, kratzfest, beschichtbar, ohne Weichmacher – ein sehr oft verwendeter Kunststoff mit einem hohen Vibrationsvermögen, preiswert

100% Silikon
Beim Kauf Eures Erotikspielzeuges aus Silikon solltet Ihr darauf achten, dass es sich um 100%-iges echtes Silikon handelt. Ihr erkennt es daran, dass es geruchsneutral ist und nicht transparent oder teilweise transparent. Spielzeuge aus echtem Silikon sind zumeist auch teurer als Ihre Pendants, denen Silikon beigemengt ist. Silikon ist ein hervorragendes Material! Es nimmt schnell die Körpertemperatur an, ist nicht porös, ist steif aber dennoch elastisch, vibrationsfähig und Keime können in kochendem Wasser abgetötet werden. Echtes Silikon ist weichmacherfrei. Es gibt es in verschiedenen Farben und Festigkeiten und ist in der Regel sehr detailgetreu. Verwendet Silikon bitte nur mit wasserbasierten Gleitmitteln, da ölhaltige Gleitmittel einen etwas klebrigen Film auf der Oberfläche hinterlassen.

Darüber hinaus sind Materialien wie Polycarbonat und Polypropylen, Glas, Edelstahl, Holz oder Keramik gut geeignet. Bei Holzspielzeugen solltet Ihr auf die Art des Finnishings achten – nicht giftig, frei von Weichmachern und keine zur Brüchigkeit neigenden Deckschichten wie einfache Lacke.

 

Folgende Stoffe sind ebenfalls geeignet:

 

TPE (Thermoplastisches Elastomer) und TPR (Thermoplasisches Gummi, thermoplastic rubber) ist ein auf Kautschukbasis hergestelltes Elastomer, dem Öle beigesetzt sind, die das Endprodukt weich und beinahe hautähnlich machen. Thermoplastisch bedeutet, dass das Material bei höheren Temperaturen verformbar ist. TPE findet insbesondere bei Masturbatoren oder real Dolls Verwendung. TPE ist hoch flexibel, fest, UV-beständig und enthält kein Phthalate. Die Oberfläche von TPE/TPR Produkten können in einigen Fällen einen kleinen Grad von Porosität aufweisen. Das ist insofern etwas problematisch, als dass sich die Produkte nicht in kochendem Wasser sterilisieren lassen. Außerdem sollten keine ölhaltigen Gleitmittel Verwendung finden, da diese das Material spröde machen. Verwendet bitte wasserbasierte oder silikonbasierte Gleitmittel.

 

Nach Möglichkeit solltet Ihr vermeiden:

PVC und wenn doch PVC dann aber mit dem Hinweis “phthalat-frei”

Es gibt weitere markenrechtlich geschützte Materialien (Brandnames), die wir in der Anwendung nicht empfehlen, jedoch aufgrund markenschutzrechtlicher Gründe nicht nennen.

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